Belastet das Medium Print die Umwelt stärker als die jeweiligen digitalen Pendants?

Viele Unternehmen weisen explizit darauf hin, dass die Druckerzeugnisse ihrer internen und externen Unternehmenskommunikation durch digitale Komponenten umweltfreundlich ersetzt wurden. Doch diese Argumentation ist de facto nicht richtig.

Die Nutzung des Internets ist nicht per se umweltfreundlich, sondern belastet in erheblichem Ausmaß auch das Klima. In vielen Fällen bietet das Medium Print definitiv umweltgerechtere und klimafreundlichere Alternativen als das Internet. Auch eine E-Mail, ein YouTube-Video oder ein e-Katalog verbrauchen Ressourcen. Vor allem Strom. Und das ist nicht nur der Strom, den wir zum Betreiben unseres Endgerätes benötigen. Auch die Server und Router der Rechenzentren, die uns die Daten bereitstellen, versenden und speichern, verbrauchen eine Menge Energie.

Auch das Fraunhofer Institut für Umwelt- Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), sowie das Institut für Zukunftsstudien und Technologiewertung (IZT) haben die ökologischen Auswirkungen vergleichbarer gedruckter und digitaler Medien untersucht. Das Ergebnis beider Studien zeigt, dass gedruckte Medien im Verhältnis zur jeweiligen elektronischen Entsprechung keine schlechtere Umweltbilanz aufweisen. Die Ressourcennutzung findet in einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft der Papierindustrie statt und durch Print on demand werden Überproduktion und Altpapier entscheidend reduziert.

Studie des Fraunhofer Instituts

Der CO2-Fußabdruck von Print

Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils

Die Bäume

In der europäischen Papierindustrie stammen 80% der Holzfasern aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern1, d.h. aus der Durchforstung. Hierbei werden abgestorbene, schwächere oder fehlgewachsene Bäume entfernt, um den gesunden Bäumen genug Wachstumspotential zu bieten. Für die Papierherstellung werden somit keine Wälder gerodet und dementsprechend auch nicht das Stammholz gesunder ausgewachsener Bäume genutzt. In Bezug auf die Rohstoffe wird auf Durchforstungsholz und Sägewerksabfälle zurückgegriffen.

Des Weiteren wird in Kreislaufsystemen gearbeitet, d.h. das produzierte und genutzte Papier wird wiederverwendet und recycelt. Rund 79% wird bei der Papierherstellung auf Altpapier zurückgegriffen2. Dieses kann 5-7-mal ohne Qualitätsverlust recycelt werden. Im Vergleich liegt die Recyclingquote von Elektrogeräten bei nur 43% 3.

Print und Digital – ein Marketing-Mix macht erst richtig Sinn.

Wir lesen Kurznachrichten in sozialen Netzwerken, wir abonnieren Beiträge von Online-Magazinen und wir erhalten Newsletter – schnell drängt sich die Frage auf, ob das Digitale sämtliche Printformate abgelöst hat. Doch geht es nach den aktuellen Trends, so stellt das heutige Marketing nicht die Frage, ob Print oder Digital.

Viel mehr setzen gute Marketing-Verantwortliche beides ein: Sie drucken ein Magazin und schreiben einen Blog. Denn um betriebswirtschaftliche Ziele zu erreichen, kommt es auf den richtigen Marketing-Mix an. Wenn Sie ein Magazin drucken, können Sie die Inhalte daraus auch für andere Kanäle nutzen. Passend zum jeweiligen Kanal und für die jeweilige Zielgruppe aufbereitet, verwenden Sie Ihren Content effizient und effektiv.

Informationen werden gedruckt besser aufgenommen

Metaanalysen von über 50 Studien bestätigen dies: Leser verstehen Sachtexte besser, wenn sie gedruckt sind, was unter anderem daran liegt, dass es keine ablenkenden Multimedia-Inhalte gibt. Bei reinen Informationstexten ist Papier dem Digitalen überlegen. Durch das Medium ist die Botschaft deutlich aufmerksamkeitsstärker als bei E-Mails und erreichen den Empfänger fast zu 100%. Diese Art der Kommunikation wird von Kunden auch deutlich wertschätzender und relevanter empfunden. So werden Kundenbeziehungen nachhaltig aufgebaut, gepflegt und intensiviert.

Schweden galt als Vorreiter der Digitalisierung in Schulen.

Inzwischen rudert die Regierung wieder zurück.

Nachdem festgestellt wurde, dass die Lernkompetenz der Kinder stark zurückging, greift das Bildungssystem an Grundschulen wieder vermehrt auf ein altbewährtes Mittel zurück: Bücher. Da durch die flächendeckende Einführung von Laptop und Apps die Lesegeschwindigkeit, der Wortschatz und das Leseverständnis zurückgingen, folgt nun die Kehrtwende. 60 Millonen Euro stellte die Regierung allein im Jahr 2023 für die Anschaffung von Lehrbüchern zur Verfügung.

Auch hier ist wohl der Mix aus beiden Medienwelten die bessere Alternative.